Tangram/Cuisenaire

Unter Tangram/Cuisenaire haben wir zwei beliebte Lehrmittel für den Grundschulunterricht zusammengefasst:

Ein Tangram ist ein aus China stammendes Legespiel, dessen Entstehung auf den Zeitraum zwischen dem achten und vierten Jahrhundert vor Christus zurückgeht. Es besteht aus sieben Plättchen in einfachen geometrischen Formen. Um die Plättchen zu erhalten wird ein großes Quadrat in zwei große Dreiecke, ein mittelgroßes Dreieck, zwei kleine Dreiecke, ein Quadrat und ein Parallelogramm zerschnitten oder zerlegt. Ein Tangram kann aus Holz, Pappe, Papier oder Kunststoff bestehen.

Aus den sieben Plättchen lassen sich phantasievolle Formen wie beispielsweise Tiere, Schiffe und Gebäude legen, wobei im Idealfall alle Teile verwendet werden müssen, die zwar aneinandergelegt werden müssen, aber nicht übereinandergelegt werden dürfen.

Spielen im Unterricht wird häufig noch immer mit Spielereien gleichgesetzt und als Zeitverschwendung betrachtet. Dabei lassen sich gerade im Spiel wichtige Lernziele erreichen. So können auch mit dem Legespiel Tangram wesentliche Lernziele für den Geometrieunterricht dargelegt werden. Kaum ein anderes Legespiel vermittelt so viele geometrische Grunderfahrungen. Die Formenvielfalt regt die Phantasie der Kinder an und schult gleichzeitig das räumliche Vorstellungsvermögen. Zusätzlich bietet das Tangram die Möglichkeit, das Spiel mit neuen Lernerfahrungen zu verbinden.

Bei Cuisenaire, auch als Cuisenaire-Stäbchen oder farbige Stäbchen nach Cuisenaire bezeichnet handelt es sich ebenfalls um ein pädagogisches Hilfsmittel. Der belgischen Schulinspektor Georges Cuisenaire nutzte die Stäbchen in den fünfziger Jahren, um Kindern die Erfassung der Zahlen (als Symbol) sowie Rechenoperationen zu verdeutlichen.

Die Cuisenaire-Methode beruht auf dem Prinzip, beim Rechnen nicht synthetisch, sondern analytisch vorzugehen. Die Länge der Cuisenaire-Stäbchen hängt vom Zahlenwert ab. Wichtig ist für das Kind lediglich, dass beispielsweise das 7cm-Stäbchen länger ist als das 4cm-Stäbchen und jenes wiederum größer als das 3cm-Stäbchen. Das Kind erfährt darüber hinaus auch, dass die 3 und 4cm-Stäbchen zusammen die Länge des 7cm-Stäbchens ergeben. Auf spielerische Weise kann so zum Beispiel die Addition erlernt werden.

Auf den Stäbchen befinden sich die Anzahl der Punkte, die das Stäbchen verkörpert. Dabei sind die Punkte unterschiedlich angeordnet. Damit soll dem Kind die Möglichkeit zum Abstrahieren gegeben werden. Nicht nur fünf Punkte, die wie auf einem Würfel angeordnet sind, stellen diese Zahl dar, sondern auch alle anderen Kombinationen. Allen 5er-Stäbchen gemein bleibt jedoch die verwendete Farbe.Nach Cuisenaire ist dadurch die erneute Erfassung einer symbolisierten Zahl als unstrukturierte Einheit möglich.

Cuisenaire kann für alle Grundrechenarten eingesetzt werden.

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